Papenburg
 
   

 

 

 

Treffen vom 15.-17.9.2009

Ziele waren diesmal die „Meyer Werft“ und auf Lampis und Cashis Anregung das Emslandlager der Moorsoldaten. Ein Kontrastprogramm wenn man so will.

Die Freunde kamen ab teatime 15. bis 18. Uhr. Helle und Ulli etwas später. Helle musste mit 1 Std. Stau vorm Elbtunnel kämpfen ausserdem erwischte er die Riesenbaustelle auf der A1. Ulli aus Brüssel über Köln ins Emsland, natürlich die Bundesbahn mit Stopps bei jeder Milchkanne. Cashi, Lampi, Hogger, Dixie, Hubert, Ulli, Peter Weigandt und Helle einschl. reichlich Gitarren waren da.
Es fehlten leider: Bratt, der machte eine lang geplante Europarundfahrt, Uwe, der familienrechtliche Probleme auf Bundesebene lösen musste und Kuddi, den terminliche Verwirrung gepackt hatte

Die Stadt Papenburg, die längste und älteste Fehnkolonie Deutschlands, erinnert an Holland.

Cashi hatte eine tolle Vorbereitung gemacht. Wir wohnten im Hotel „Altes Gasthaus Kuhr“ im Zentrum, Fußgängerzone am Hauptkanal urgemütlich. Essen und Logis Klasse. Danke Cashi.

Die Ems in Papenburg kurz vor der Nordsee, ausgebaut als Transportkanal für die Schiffe der „Meyer Werft“. Die Ems entspringt im Teutoburger Wald in der Senne in Schloß Holte Stukenbrock, meiner Heimat. Ursprünglich aus seitlichen sandigen unterirdischen Miniquellen Sickerwasser, dann nach wenigen Kilometern ein Bach, dem man die Entwicklung zur wirtschaftlichen Nutzung nicht ansieht.

Bereits am ersten Abend nach dem Essen Gesänge, lebhafte Diskussionen. Wir hatten viel zu reden miteinander. Die Freunde zu sehen ist immer ein tolles Erlebnis. 23 Uhr die älteren Herren sind müde.

Mittwoch, 16.9., nach dem Frühstück Fahrt zu dem ehemaligen KZ. Und den Moorsoldaten, s. Fotos. Es geht um das Lager „Börgermoor“.Hier entstand das Lied der Moorsoldaten aus Protest nach einer Prügelorgie der Bewacher. Johann Esser schrieb den Text, Wolfgang Langhoff ergänzte den Text durch den Refrain. Rudolf Goguel vertonte das Gedicht. Bei der Entlassung wurden Alle unter Androhung schwerster Strafen zu absolutem Schweigen verpflichtet. Es half nichts. Das Lied war da und die Verbreitung nicht zu verhindern.

Lampi erzählte die Geschichte dieses KZ`s. Berührungspunkte mit der eigenen Familie von 1933 bis 1945. Lampi hatte den kompletten Song da. Wir sangen das Lied der Moorsoldaten. Eine Dame, die dort sehr interessiert stand, erhielt den Text und sang mit.

Die Rücktout führte den endlosen Fehn – Hauptkanal entlang, vollkommen gerade, ca. 10 km, malerisch mit Ziehbrücken, überall Blumen, sauberen kleine Häuschen und Treidelmonumenten, Torfkähne, bis ins Zentrum von Papenburg.

Wir kamen beim Hotel auf dem Parkplatz beim Betrachten eines alten Citroen-Kastenwagens mit einem Herren ins Gespräch. Sehr kompetent wurden wir schon vorab über die „Meyer Werft“ unterrichtet. Eigentlich eine vorgezogene Führung.

14 Uhr Vortrag im Salon der „Friederike“ einem alten Segler von Herrn Albert Albers über die „Meyer Werft“ bei ostfriesischer Teezeremonie. Meyer Werft 2 ∏ Std. Besichtigung. Produktionshalle ca. 370 m lang, 60 m hoch, 101,5 m breit in mehreren Etagen. Für mich als Herzkranken zu anstrengend. Die Führung von Herrn Albers sehr gut auf hohem Niveau. Helle technisch sehr interessiert, präzise Nachfragen.

Meyer Werft 1795 gegründet. In sechster Generation im Besitz der Familie Meyer. Z.Zt. werden ca. 2500 Mitarbeiter in Papenburg und 400 Leute in Rostock-Warnemünde beschäftigt. Es werden z. Zt.270 junge Menschen in 11 Berufen ausgebildet. Die Azubis werden nach der Lehre alle übernommen. Die Firma weiß wen sie augebildet hat und was der Einzelne fähig ist zu leisten. Man kennt sich. Produziert wird „Just in time“. Die Logistik, computergestützt, minimiert Lagerflächen und Betriebskosten. Jedes Bauteil zur richtigen Zeit beim richtigen Mann am richtigen Ort. Die „Meyer Werft“ hat nie Konventionalstrafe zahlen müssen. Die Auslieferung an den jeweiligen Kunden immer pünktlich, gem. der vorher gemachten Verträge. Alles im Internet www. Meyerwerft. de. nachzulesen. Z. Zt. Produziert das Unternehmen Kreuzfahrtschiffe, luxuriös vom Feinsten natürlich. Es wurden schon Fähren, Gastanker, Viehtransporter, Feuerschiffe gefertigt., früher zu Beginn in Holzbauweise, heute Stahlkonstruktionen speziell mit in eigenen Systemen entwickelter Lasertechnik.

Abends nach dem Essen, Lammstelze, Ulle kannte Bachstelze, kontroverse Ansichten über Luxux, materielle Lebensformen und Technikhörigkeit. Lampi völlig auf anderer Welle. Geistige Ebene im Vordergrund, sinnloser Luxux auf diesen Linern, dazu Hotels, verbaute Küsten. Denkweisen nicht zu vereinbaren. Mittelweg einzige Alternative. Bewunderung für die Technik der Luxuxdampfer. Arbeitsplätze, Sicherheit für die Leute vor Ort. Die Stadt und das Umfeld lebt von der „Meyer Werft“. Andererseits die Armut der Welt. Der Kontrast, der völlig andere Denkweisen im geistigen Bereich nötig macht. Einstellung zur Religion, Erziehung der Kinder, in die diese Summen besser investiert werden sollten. Lampis Argumente im Gegensatz zur Helles Denkart. Viel Idealismus, der Anstöße bringt. Deshalb bewundern wir Lampi für seine Konsequenz in seiner Lebensführung. Allgemein aber meine Bewunderung für die Horte. Hier ist die Toleranz und der Respekt voreinander wichtig. Jeder hat eine eigene Meinung und akzeptiert die Ansichten des Anderen.

Dixie spielte Sologitarre super, wie der die Finger verdrehen kann. Dann holte Cashi zur allgemeinen Überraschung seine Mundharmonika raus, und er kann spielen aber Hallo. Das war ein toller Abend schön.

Kameraden wann sehen wir uns wieder? 1. bis 3.9. 2010 (Mittwoch, Donnerstag und Freitag) in Schleswig. Peter Weigandt, Hogger und Helle machen die Organisation. Termin fest. Elf Monate Vorlauf sollten reichen. Die Planung der Termine sicher kein Problem menr.

Danke an Alle, bleibt gesund liebe Freunde

Euer Hogger