Treffen vom 1.-3. Sept. 2010 in Schleswig
   

 

 

 

 

 

Einen Tag vor der offiziellen Anreise fuhr Bratt nach Schleswig und nahm mich freundlicher Weise mit. Bei schönem Wetter und völlig leerem Elbtunnel waren wir schnell am Ziel. Da im Hotel nur ein Zimmer für Bratt frei war konnte ich die hervorragende Gastfreundschaft von Helle und seiner Frau dankenswert genießen..

Helle hatte gleich eine traurige Nachricht:. „ Abholung von Haddeby mit dem Jesusboot ( Kapitän ein alter Jungenschaftler) –nun fahr`n wir über See....“
Das würde nicht möglich sein, da der alte Jungenschaftler, kein anderer als Pitt Lunau, im Krankenhaus lag.

Pitt Lunau, ein alter Schulfreund von mir, war Kapitän auf einem sehr großen Frachtschiff, das auf hoher See plötzlich explodierte. Er konnte in Minuten seine ganze Mannschaft in Boote retten, und da er der Einzige war, der segeln konnte nahm der die zwei anderen Rettungsboote in Schlepp und erreichte nach drei Wochen wieder Land. Suchflugzeuge hatten nach vier Tagen die Suche aufgegeben und das Verschwinden des Frachters war vergessen.

An Land gab es dann Probleme weil sie ja keine Papiere hatten. Als dann aber die hochdramatische Rettungsaktion bekannt wurde, berichteten weltweit alle Fernsehstationen davon, und Pitt gilt heute als der berühmteste Kapitän Deutschlands.
Helle und ich besuchten unseren alten Jungenschaftsfreund im Krankenhaus. Er war noch bettlegerich und bedauerte uns nicht über die Schlei segeln zu können.

Am nächsten Morgen wanderte Helle mit mir durch sein Jagdparadies. Schön angelegte Wanderwege um das Selker Noor gibt es, und er zeigte mir einen Kotenplatz aus unserer Jugendzeit der heute noch einladend wirkt.
Nachmittags, fast gleichzeitig, traf der Rest der Horte ein: Peter L, Uwe, Kuddi, Hubert und Pet, Kaschi meldete sich aus einem Stau vor dem Elbtunnel.
Wir bummelten dann zum Kaffeetrinken zum Marienbad.

Ein wunderschöner Ausblick auf das Stadtpanorama von Schleswig hatten wir vom Bad aus. Aber etwas fehlte, die Lachmöwen von der Insel sind fort, Ratten haben sich dort breit gemacht.

Dann fuhren wir zum Barockgarten hinter dem Schloß Gottorf. Dort wo wir einst Geländespiele im Stadtwald gemacht hatten war nach originalen Plänen der einstige Barockgarten terrassenförmig großzügig wieder angelegt worden. Den berühmten neuen Globus bestaunten wir von außen. Das Original war dem Zaren geschenkt worden und hatte eine abenteuerliche Reise nach St. Petersburg hinter sich.

Abendessen, Kaschi war auch eingetroffen, in der Kneipe in der wir beim letzten Mal in Schleswig gesungen und Tonbandaufnahmen gemacht hatten. Doch drei Häuser weiter war das Hotel, das Helle komplett für uns gebucht hatte, in dem wir einen Raum zu unserer abendlichen Gesangsrunde benutzen konnten. Neun Mann mit fünf Klampfen, es klang wie in alten Zeiten.

Donnerstag, morgens zu Megas Grab, dann ins Wikinger-Museum in Haithabu. Unsere Gruppe bekam alleine einen ausführlichen Film über das Leben, den Handel und die Fahrten der Wikinger vorgeführt. Dann durchs Museum, erstaunlich, was der Boden nach fast tausend Jahren freigegeben, und wie Archäologen alles aufbereitet haben. Bewundernswert die Fertigkeiten im Schiffsbau mit denen die Wikinger bis nach Nordamerika und in den Orient gefahren sind, und in der Metallurgie, wie sie Gold löten konnten.