Seebüll, 21. - 23. 09. 2007, ein Nolde-Treffen.
   

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Es war das zwölfte Treffen 1996 – 2007 nach neuer Zeitrechnung für uns. Gleichzeitig existiert die Horte seit 60 Jahren von 1947 bis 2007 und es geht weiter. So laufen die Planungen für 2008 zu unserem nächsten Treffen im rheinisch- bergischen Land von Dixie demnächst an. Er will noch mit Bratt Rücksprache nehmen.

Der Zusammenhalt unserer Gruppe, ja die Existens über 60 Jahre, ist in Deutschland wohl einmalig. Der Ursprung in Schleswig 1947 war wohl ein Glücksfall. Die Zeit nach dem furchtbaren Krieg war unsere Prägephase. Junge Leute voller Erwartungen an die Zukunft, Flüchtlinge teilweise mit trauriger Vergangenheit, miserable Lebensumstände in dieser Gegenwart. Die Suche nach Idealen und Perspektiven. Wir begegneten zu unserm Glück Klaus- Jürgen und Peter (Lampi). Die gaben uns Halt, holten uns in die Horte, führten uns an Kunst und Literatur heran. Obwohl beide eigentlich auch Problemfälle aus familiären Umständen heraus. Klaus-Jürgen voller Power schon von Humanistischer Erziehung geprägt, Lampi idealistisch mit bündischem Programm Vorbelastet Die Horte wurde unsere Alternative.

Ich erinnere an das erste Treffen 1996.
Wir hatten das Gefühle nach bald 50 Jahren angekommen zu sein. Jeder von uns hatte v öllig verschiedene Berufe und Lebensumstände durchlaufen, so dass zeitweise die Horte Und die ehemaligen Kameraden aus dem Kopf waren. Doch manchmal hatte man so Gedanken an früher. Was mag dieser oder der so machen? Wo lebt er, was macht er, wie mag es ihm gehen? Von Gesha hatte ich Sendungen gehört und gesehen, von Klaus gelesen anlässlich der Abrüstungskonferenz, für dessen Leistung der Nobelpreis fällig gewesen wäre, wenn es ihn dafür gegeben hätte. Darum war die Freude und Erwartung an ein Wiedersehen groß und wurde auch nicht Enttäuscht. Wir sind angekommen.

So kamen im Hotel „An der Schlei“ in Fahrdorf Peter (Lampi), Klaus-Jürgen, Uwe, Hogger, Hubert, Dixie, Helle und Ulli am Freitag, dem 21.9.07 zusammen. Es fehlten aus familiären Gründen leider Cashi, Peter Weigandt, Bratt wegen der Hüfte und Kuddi, der musste malochen. 5 Gitarren waren dabei und am ersten Abend bei „Gosch“ noch Frank Krämer mit zusätzlichem Instrument. Es war fantastisches Wetter an beiden Tagen.Eines der sonnigen warmen Wochenenden in diesem Jahr.  Das Hotel kannten wir schon, sauber, großzügig, ruhige Räume. Wir fühlten uns wohl.

Danke an Helle und seine liebe Frau für die Klasse-Organisation und die großzügige Bewirtung. 

Helle holte uns zum Kaffee zu sich nach Hause. Es war urgemütlich in Selk bei Krögers. Besuch am Grab von Mega in Haddeby auf dem Friedhof. „Fallado“ der Gruß bei unserm Gedenken. 

Es ging zum Dannewerk, wo z. Zt. Ausgrabungen und Forschungen von dänischer und Deutscher Seite stattfinden. Dieser Grenzwall des Norders hat einige Jahrhunderte gehalten. Wurde praktisch erst 1864 mit der Niederlage der Dänen bei Dübbel überflüssig. Vorher gab es für die Angreifer aus dem Süden, Preußen, Österreicher, davor Franken, Sachsen und andere gierige Stämme kaum Möglichkeiten auf dem Weg nach Norden. Im Westen die feuchten Niederungen von Treene und Eider, weiter östlich die Schlei. Dazwischen das Dannewerk, der Margarethenwall. Eine riesige Festungsanlage, ca. Drei- Meter hoch. Gewaltige Mauern aus schweren Backsteinen im Klosterformat von über 30 km Länge. Davor ein tiefer Graben, der geflutet werden konnte.

Abends bei „Gosch“. Singen und sagen zusätzlich mit Frank Krämer, der sich problemlos In die Gemeinschaft einbrachte und gut Gitarre mitspielte. Habt ich das Koppelschloß gesehen? Sonderanfertigung mit dem Falken in Silber, aber hallo! Dixie hatte sein Aufnahmegerät mitgebracht, ein Riesenklotz. Wir versuchten einige Lieder von uns auzunehmen. Habe schon mal reingehört. War nicht schlecht. Mal sehen und hören, was nach der Bearbeitung eines Experten dabei herauskommt. Dixie spielte solo, klassische Gitarre. Wir sangen, wobei Lampi jeder Herausforderung begegnete. Texte, Melodien egal Peter wusste und kannte Alles, so sehr Frank Krämer ihn auch forderte. Gutes, solides schleswig-holsteinisches Essen bei „Gosch“.

Am Samstag nach Seebüll zu Emil Hansen aus Nolde. Es blühte noch im Garten von Nolde. So kann man sich die Motive seiner fantastischen Bilder gut vorstellen. Die gesamte Anlage speziell die Gebäude, wirken auf mich sehr modern, der Garten bunt und vielfältig, die Bilder zeitlos wunderbar.

Zitat Nolde:

Unsere Landschaft ist bescheiden,
allem Berauschenden, Üppigem fern,
das wissen wir, aber sie gibt
dem intimen Beobachter
für seine Liebe zu ihr
unendlich viel an stiller, inniger Schönheit
an herber Größe und auch an stürmisch
wildem Leben.

So sind seine Bilder, ob Oel oder Aquarell, der Himmel, die Wolkenbildung, das Meer. Nolde Ein zeitloser, moderner Künstler, ohne Schnickschnack, urwüchsig, seiner bäuerlichen Herkunft verbunden. Ein Wanderer im dänisch-deutschen Grenzland.

Nach Dänemark-Mögeltondern zum Kaffee. Ein „hyggeliger“ Ort, ähnlich Arnis oder dem Holm in Schleswig. Ein großer Park mit einem Schloß für einen dänischen Thronfolger.

Zum Friedrich-Wilhelm-Lübke-Koog zur Ausstellung des Malers Werner Weckwerth, die uns von der Tochter präsentiert wurde. Äußerlich nichts besonderes am roten Backsteinhaus. Innen erstaunlich groß und gemütlich eingerichtet. Wie ein Heim nur voller Bilder in allen Räumen mit Musikinstrumenten und schönen Möbeln. Es finden hier auch Musikveranstaltungen statt. Weckwerth hat eine seltsame Mischung zwischen  Im- u. Expressionismus versucht. Mal so, mal so gelungen. Vergleiche mit Nolde nicht möglich. Und auch sicher nicht gewollt. Mir persönlich gefielen die Zeichnungen aus dem Kriegsgefangenenlager und die Aquarelle aus der Mark Brandenburg.

Zurück zum Hotel. Helle veranstaltete eine NF-Rundfahrt. Er wollte uns Schleswigs-Holsteins-Norden bei gutem Wetter zeigen.  Bei „Gosch“ der Abschluss mit Singen und Sagen und nochmaligen Musikaufnahmen. Kameraden wann sehen wir uns wieder? In 2008 im rheinisch-bergischen Land.  Zwei Tage mit vollem Programm, tollen Erlebnissen und voller Freude die Kameraden getroffen zu haben. Dank noch mal an Helle.

Euer Hogger